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Newsletter Türkei Juni 2018

Wirtschaft

Monatsdaten im Überblick

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Wirtschaftswachstum

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Inflation

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Inflation beschleunigt sich
Im Mai 2018 sind die Verbraucherpreise in der Türkei im Vergleich zum Vormonat um 1,62 % und gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,15 % gestiegen. Somit erreichte der Anstieg des Verbraucherpreisindexes den höchsten Stand seit November 2017. Der höchste monatliche Preisanstieg war wiederum bei Kleidung und Schuhen zu beobachten (5,21 %), gefolgt vom Verkehr (2,32 %). Preisrückgänge gab es im Mai in den wichtigsten Produktgruppen nicht zu vermelden. Die stärkste Teuerung auf Jahresbasis gab es mit 20,02 % beim Verkehr. Der inländische Erzeugerpreisindex stieg gegenüber dem April um 3,79 %; auf 12-Monats-Basis erlebte er mit 20,16 % den höchsten Anstieg seit August 2003.
4. Juni 2018

Türkische Wirtschaft verbucht 7,4 % Wachstum im ersten Quartal
Im ersten Quartal 2018 ist das BIP der Türkei erwartungsgemäß gewachsen und zwar um 7,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Hauptgründe für dieses starke Wachstum sind im Anstieg der privaten Konsumausgaben für kurzlebige Verbrauchsgüter und Dienstleistungen sowie in den Bauinvestitionen zu sehen. Das BIP des Quartals zu gegenwärtigen Preisen erreichte 792,7 Mrd. TL bzw. in Dollar umgerechnet 207,8 Mrd. US$. Die Dienstleistungsbranche konnte 10,0 % Wachstum verzeichnen, das verarbeitende Gewerbe 8,8 %, die Bauwirtschaft 6,9 % und die Landwirtschaft 4,6 %.
11. Juni 2018

10,1 % Arbeitslose im März
Im März 2018 waren in der Türkei rund 3,2 Millionen Menschen über 15 Jahren arbeitslos gemeldet, etwa 432.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozentpunkte auf 10,1 %. Die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren verringerte sich im selben Zeitraum auf 17,7 %. Die Erwerbsquote stieg auf insgesamt 52,4 %, bei der weiblichen Bevölkerung lag sie mit 33,4 % weit geringer. Von den in diesem Zeitraum Erwerbstätigen waren 55,3 % im Dienstleistungssektor, 19,7 % im verarbeitenden Gewerbe, 17,7 % in der Landwirtschaft und 7,3 % in der Bauindustrie beschäftigt.
18. Juni 2018

Außenhandelsdefizit der Türkei im April um 35,6 % gewachsen
Im April 2018 stiegen die Aus- und Einfuhren der Türkei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,8 % bzw. 15,6 %. Auf 13,9 Mrd. US$ erhöhte Exporte bei einer Zunahme der Importe auf 20,6 Mrd. US$ ließen das Handelsdefizit des Landes um 35,6 % auf 6,7 Mrd. US$ anwachsen. Der starke Anstieg des Defizits war hauptsächlich durch höhere Ölpreise und verstärkte Goldimporte bedingt. Im April war Deutschland mit 1,4 Mrd. US$ weiterhin größter Exportpartner der Türkei, danach kamen das Vereinigte Königreich (852 Mio. US$), Italien (784 Mio. US$) und Frankreich (690 Mio. US$). Bei den Importen in die Türkei lag Deutschland mit 2,0 Mrd. US$ ebenfalls an erster Stelle, vor Russland (1,9 Mrd. US$), China (1,8 Mrd. US$) und den USA (1,1 Mrd. US$).
31. Mai 2018

Türkische Notenbank erhöht weiter ihre Zinssätze
Die Zentralbank der Republik Türkei ihre Zinssätze erhöht, um den jüngsten Fluktuationen des Währungskurses gegenzusteuern. Und zwar wurde zum 7. Juni der einwöchige Repo-Satz von 16,5 %, der zum 1. Juni als Leitzins festgelegt wurde, auf 17,75 % erhöht. Gleichzeitig wurde der Kreditzinssatz für das späte Liquiditätsfenster, der bereits am 23. Mai von 13,5 % auf 16,5 % angehoben worden, nochmals auf 20,75 % erhöht, verbunden mit einer Anhebung des Tagesgeldsatzes auf 19,25 %. Wie die Bank verlautbarte, lasse sich aus den neuesten veröffentlichen Daten ein Trend ablesen, dass die Wirtschaftstätigkeit wieder ins Gleichgewicht kommt. Die hohe Inflation sowie die Inflationserwartungen stellten allerdings ein Risiko für das Preisfestlegungsverhalten dar. Daher habe die Bank sich entschieden, ihre Geldpolitik weiter zu straffen.
7. Juni 2018

 

Politik

Türkei kritisiert Entscheidung der USA, das Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan kommentierte, dadurch ständen die USA tatsächlich als Verlierer da, weil sie eine von ihr unterzeichnete Übereinkunft nicht einhalten würden. In ähnlicher Weise äußerte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, ein Alleingang der USA in dieser Angelegenheit sei nicht der richtige Weg. Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi wiederum erklärte, die Türkei werde ihre Handelsbeziehungen mit dem Iran nach den Vorgaben der Vereinten Nationen fortsetzen.
9.–11. Mai 2018

 

Sonstige Themen

Die türkische Ziraat Bank und die iranische Bank Melli haben die Einführung eines integrierten Kartensystems für Touristen vereinbar, die zwischen den beiden Ländern reisen. Iranische Staatsbürger dürfen bei Auslandsreisen maximal 1.000 Euro Bargeld mit sich führen. Im vergangenen Jahr besuchten bereits 2,5 Millionen Iraner die Türkei in 2017. Von dem neuen System erwartet man sich, dass es sowohl den Tourismus als auch den Handel zwischen den beiden Nachbarländern weiter ankurbelt. 2. Mai 2018

Der deutsche ThyssenKrupp-Konzern hat in Dilovası (Provinz Kocaeli) sein erstes Werk in der Türkei in Betrieb genommen, in das 20 Mio. EUR investiert wurden. In der neuen Fabrik sollen jährlich bis zu 1.200 Fahrtreppen hergestellt werden. Hauptzielmärkte dieser Produktionsstätte sind – neben der Türkei – Osteuropa, die Turkrepubliken und der Nahe Osten. 9. Mai 2018

Hyundai Assan, ein südkoreanisch-türkisches Gemeinschaftsunternehmen, hat angekündigt, dass es sich bei dem neuen Fahrzeugmodell, das in der Türkei hergestellt werden soll, um ein SUV handeln wird. Nach dem i10 und dem i20 wird es das dritte Modell sein, das im Werk Kocaeli des Unternehmens gebaut wird. Wie der CEO von Hyundai Assan, Mong Hyun Yoon, bekanntgab, wird das neue SUV ausschließlich in der Türkei produziert und von dort nach Europa und in andere Märkte exportiert werden. Die Produktion soll 2021 anlaufen. 14. Mai 2018

Nestlé hat angekündigt, in der Türkei bis 2023 100 Mio. TL investieren zu wollen. Nach Angaben von Felix Allemann, dem Türkei-Chef von Nestlé, plant Nestlé, sein Investitionsvolumen auf insgesamt 100 Mio. TL in den nächsten fünf Jahren zu steigern. Gegenwärtig beträgt das durchschnittliche Investitionsvolumen des Unternehmens 5 Mio. TL im Jahr. Nestlé ist schon seit 108 Jahren in der Türkei tätig und betreibt derzeit in Bursa zwei Produktionsstätten mit zusammen 3.800 Mitarbeitern. 15. Mai 2018

Die in Dubai ansässige zweitgrößte Bank der Staaten des Golf-Kooperationsrates, Emirates NBD, hat die türkische DenizBank für 3,2 Mrd. US$ ihrem russischen Eigentümer Sberbank abgekauft. Wie Hakan Ateş, der Generaldirektor von DenizBank, erklärte, sollen Name und Führungsspitze der Bank unverändert beibehalten werden. Die DenizBank verfügt aktuell über Einlagen von 169 Mrd. TL und bedient mit 14.000 Mitarbeitern 11,8 Millionen Kunden. 23. Mai 2018

Boeing hat die Inbetriebnahme eines Technikzentrums in der Türkei im dritten Quartal 2018 bekanntgeben. Das in einem Technopark in der Nähe des Sabiha-Gökçen-Flughafens in Istanbul angesiedelte Zentrum ist auf die Innenausstattung von Flugzeugen spezialisiert. Laut Marc Allen, dem Vorstandvorsitzenden von Boeing International, hat sein Unternehmen im Rahmen des von ihm unterzeichneten, gemeinsam mit der türkischen Regierung erstellten „Nationalen Luftfahrplans“ die Türkei zum strategischen Partner erkoren. Dementsprechend ist vorgesehen, die Türkei zu einem Kompetenzzentrum für alle beweglichen Komponenten des Flugzeugs auszubauen, und es wurden bereits Verträge mit den türkischen Luftfahrtunternehmen TAI, TSI und Kale Group abgeschlossen. 28. Mai 2018

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat für 70 Mio. EUR 25 % der Anteile an der türkischen D-Marinas B.V. erworben. Das Unternehmen, das zur Doğuş-Holding, einem der führenden Mischkonzerne der Türkei, gehört, betreibt zehn Yachthäfen in der Türkei, Griechenland und Kroatien. Mit insgesamt 8.000 Liegeplätzen ist D-Marinas B.V. der größte und zudem der einzige länderübergreifende Yachthafenbetreiber im östlichen Mittelmeer. 30. Mai 2018

Uber, der umstrittene Vermittlungsdienst für Personenbeförderung, ist in der Türkei durch einen Zusatz zur Straßenverkehrsordnung verboten worden. Demzufolge sollen Beförderungsunternehmen, die Uber-Fahrzeuge zu ihrem Fuhrpark zählen, abgemahnt und im Wiederholungsfall mit Bußgeldern und Strafen, einschließlich Lizenzentzug, belegt werden. Uber sah sich in letzter Zeit teils gewalttätigen Protesten türkischer Taxifahrer ausgesetzt, die dem Unternehmen unlauteren Wettbewerb vorwerfen. 30. Mai 2018