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Newsletter Türkei Juni 2019

Business

Spanische Hotelgruppe Barceló plant Vervielfachung ihrer Investition in der Türkei
Die zweitgrößte Hotelkette Spaniens, Barceló Hotel Group, die 251 Hotels in 25 Ländern betreibt, hat kürzlich ihr drittes Haus in Istanbul eröffnet. Das Unternehmen hatte in seinen 20 Jahren auf dem türkischen Markt bislang 60 Mio. € investiert. Jetzt will es mit einer Gesamtinvestition von 100 Mio. €.auch nach Antalya, Kappadokien, Izmir und Ankara expandieren, mit dem Ziel, innerhalb von 5 Jahren 20 Hotels im Land zu betreiben.
7. Mai 2019

MedCruise-GV in Kuşadası markiert Trendwende für türkische Kreuzfahrtbranche
Der Verband der Kreuzfahrthäfen des Mittelmeers, MedCruise, hat seine 54. Generalversammlung in Kuşadası, dem wichtigsten türkischen Kreuzfahrthafen an der Ägäis, abgehalten. Die Entscheidung von MedCruise für diesen Veranstaltungsort zeugt vom wiedererwachten Interesse der Branche an der Türkei nach einigen mageren Jahren. Wie der MedCruise-Vorsitzende Airam Diaz Pastor erklärte, erwartet man 2019 bereits eine gewisse Verbesserung und 2020 dann den Beginn einer Trendwende für den Kreuzfahrttourismus an den Küsten der Türkei und des Schwarzen Meeres.
10. Mai 2019

Weitere türkische Firma durch japanischen Konzern übernommen
In den letzten Jahren haben japanische Konzerne wie Nikkei, Toyo, Hitachi und Mitsubishi, um nur einige zu nennen, rund 2 Mrd. US$ für den Erwerb von Anteilen an türkischen Unternehmen ausgegeben. Nun hat die in den USA beheimatete Sun Chemical, der weltgrößte Hersteller von Druckfarben, der dem japanischen Chemieunternehmen DIC K.K. gehört, die vollständige Kontrolle über ihren Wettbewerber Makrochemical Endüstriyel Kimyasalları A.Ş. in Izmir übernommen, bereits die vierte Firmenübernahme des Unternehmens in der Türkei.
8.–15. Mai 2019

Erste Frau am Ruder von BIMCO kommt aus der Türkei
Die größte internationale Schifffahrtsorganisation der Welt, The Baltic und International Maritime Council (BIMCO), hat Şadan Kaptanoğlu, Vorstandsmitglied des führenden türkischen Schifffahrtsunternehmens Kaptanoğlu Denizcilik, zur Präsidentin und Vorstandsvorsitzenden gewählt. In der 114-jährigen Geschichte von BIMCO steht damit nicht nur erstmals jemand aus der Türkei, sondern auch zum allerersten Mal eine Frau an der Spitze des Verbands, in dem über 2.100 Mitglieder aus 123 Ländern vertreten sind.
16. Mai 2019

Neue Steuervorschriften für online aus dem Ausland bestellte Waren von geringfügigem Wert
Die türkische Regierung hat beschlossen, unter anderem die Steuerbefreiung für über das Internet aus dem Ausland bestellte Waren im Wert von unter 22 Euro abzuschaffen. Dieser Beschluss, der den heimischen Markt schützen soll, ist in der türkischen Paketdienst- und Logistikbranche auf Kritik gestoßen. Die Praxis wird generell als Bedrohung für den internationalen Internethandel betrachtet. Im Fall der Türkei wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Maßnahmen möglicherweise gegen Zollunionrecht verstoßen und sich nachteilig auf die türkischen KMU auswirken könnten, wobei das Ausmaß des potenziellen Schadens den Nutzen weit übersteige.
17. Mai 2019

Neue Vorschriften zur Eindämmung von Devisenspekulationen
Um eine weitere Abwertung der türkischen Lira zu verhindern, hat die türkische Zentralbank eine Wartezeit für Devisenkaufgeschäfte von natürlichen Personen im Wert von 100.000 US$ und darüber eingeführt. Ab sofort erfolgt die Wertstellung für die erworbenen Devisen durch die jeweilige Bank erst am nächsten Werktag. Hinzu kommen weitere Maßnahmen wie eine 0,1-prozentigen Abgabe auf Käufe von US-Dollar und die Senkung des Zinssatzes auf Swap-Geschäfte von 25,50 % auf 24,00 %. Finanzanalysten bezweifeln allerdings die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und befürchten, dass dadurch das Vertrauen der Anleger in das System untergraben werden könnte.
22. Mai 2019

Türkei klettert auf Platz 43 der ‚Doing Business‘-Rangliste der Weltbank
Im ‚Doing Business Report‘ 2019 der World Bank Group zeigte sich die Türkei stark verbessert, kletterte im Index um 17 Plätze auf den 43. Gesamtplatz und wurde als ‚sehr geschäftsfreundlich‘ eingestuft. Dabei verbesserte sich die Bewertung des Landes um 45 Plätze beim Indikator ‚Zugang zu Krediten‘, um 37 Plätze beim Indikator ‚Erwerb einer Baugenehmigung’ sowie um jeweils 30 Plätze bei den Indikatoren ‚Internationaler Handel’ und ‚Insolvenzverfahren‘. Außerdem wird die Türkei unter den 10 Volkswirtschaften geführt, welche die meisten ordnungspolitischen Reformen durchgeführt haben.
29. Mai 2019

Tschechisches Energieunternehmen ČEZ Group plant Veräußerung seiner Anlagen in der Türkei
Das tschechische Energieversorgungsunternehmen ČEZ, seit 2008 strategischer 50/50-Partner der zu Akenerji gehörenden Akkök Group, steht kurz vor seinem Rückzug vom türkischen Markt, wo es 600 Mio. US$ investiert hat. Laut CEO Daniel Benes ist die Türkei neben Bulgarien, Rumänien und Polen nur einer von mehreren Märkten, von denen sich das Unternehmen verabschiedet, um sich auf den heimischen Markt zu konzentrieren.
30. Mai 2019

US-Biopharmariese Gilead will Produktion in die Türkei verlagern
Gilead Sciences, ein international führendes Biotechnologieunternehmen, ist eine Kooperation mit dem türkischen Unternehmen Pharmactive İlaç eingegangen. Im Rahmen der Vereinbarung sollen strategische Medikamente für lebensbedrohliche Krankheiten wie HIV, Hepatitis B und C sowie Grippe in der Türkei als dem dritten Land neben Kanada und Irland hergestellt werden. Künftig will Gilead über 70 Prozent seines Türkei-Umsatzes vor Ort produzieren und damit in den kommenden 5 Jahren Importe in Höhe von schätzungsweise 250 Mio. US$ ersetzen.
31. Mai 2019

Sabancı Holding verkauft TEMSA an True Value Capital Partners
TEMSA, ein führender globaler Hersteller von Bussen, Reisebussen und Leicht-Lkw, ist für 182,7 Mio. TL von der Sabancı Holding an die schweizerische Gesellschaft True Value Capital Partners veräußert worden. Vertreter der beiden Unternehmen äußerten sich zuversichtlich darüber, dass dieser Besitzerwechsel für TEMSA eine neue Wachstumsphase unter Führung des neuen Investors einläuten wird, wobei den Zielen der Marke für den nordamerikanischen Markt Priorität eingeräumt wird.
31. Mai 2019

Zweites Paket der staatlichen Windenergieausschreibung vergeben
Das türkische Ministerium für Energie und Bodenschätze hat seine zweite Ausschreibung im Rahmen der ‚Zonen der Erneuerbaren Energiequellen‘ (YEKA-2) durchgeführt. Dabei ging es um die Errichtung und den Betrieb von 4 Windkraftanlagen mit je 250 MW Leistung, 14 Prozent der gegenwärtigen Windenergie-Produktionskapazität der Türkei, mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1 Mrd. US$. Während das türkische Unternehmen Enerjisa mit dem günstigsten Gebot den Zuschlag für die Zonen Aydın und Çanakkale erhielt, gewann der deutsche Windenergieanlagenhersteller Enercon die Ausschreibung für die Zonen Muğla und Balıkesir. Insgesamt sollen die neuen Windparks mindestens 3,5 Mrd. kWh pro Jahr produzieren und damit den Strombedarf von 1,2 Millionen Haushalten decken.
31. Mai 2019

 

Politik

USA und Türkei nehmen gegenseitige Zollerhöhungen zurück
Die Vereinigten Staaten haben ihren Beschluss vom vergangenen August, die auf Stahlimporte aus der Türkei erhobenen Zölle von 25 % auf 50 % zu erhöhen, wieder rückgängig gemacht. Wie Präsident Donald Trump bekanntgab, sei dies dem starken Rückgang der Einfuhren von Stahlprodukten aus diesem Land, um 48 %, geschuldet. Als Reaktion darauf halbierte die türkische Regierung die erhöhten Zollabgaben, die sie auf 22 Importwaren aus den USA erhoben hatte. Dieser Beschluss erstreckt sich auf so unterschiedliche Erzeugnisse wie Reis, alkoholische Getränke, Kosmetikartikel und Pkw.
17.–23. Mai 2019

Spannungen mit Zypern wegen Offshore-Erdölsuche gestiegen
Die Republik Zypern hat ihre Drohungen wahrgemacht, wegen der von ihr als illegal betrachteten Sondierungsbohrungen in ihren Hoheitsgewässern Haftbefehle gegen die Besatzung des türkischen Bohrschiffes ‘Fatih’ zu erlassen. Außerdem wurde Strafanzeige gegen die daran beteiligten internationalen Unternehmen erstattet. Das türkische Außenministerium rügte dieses Vorgehen, da es aus seiner Sicht gegen internationales Recht verstoße.
10. Juni 2019

Oppositionskandidat gewinnt Istanbuler OB-Wahl dieses Mal deutlich
Der gemeinsame Kandidat der Oppositionsparteien CHP und İyi Parti, Ekrem İmamoğlu, hat sich in der wegen vorgeblicher Unregelmäßigkeiten neu angesetzten Wahl zum Oberbürgermeister von Istanbul erneut gegen den Bewerber des Bündnisses der Regierungspartei AKP mit der nationalistischen MHP, Binali Yıldırım, durchgesetzt. Am 31. März hatte der bis dato weitgehend unbekannte Lokalpolitiker İmamoğlu mit nur 13.729 Stimmen Vorsprung vor Ex-Ministerpräsident Yıldırım gewonnen. Dieses Mal konnte er seine Stimmenzahl auf 4.741.868 (54,21 %) ausbauen, während Yıldırım sich mit 3.935.453 Stimmen (44,99 %) begnügen musste.
24. Juni 2019

 

Wirtschaft

Inflationsanstieg leicht gebremst
Im Mai 2019 stiegen die Verbraucherpreise in der Türkei gegenüber dem Vormonat um 0,95 %. Der VPI nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,71 % zu. Die höchste monatliche Teuerung war mit 8,88 % bei der Warengruppe alkoholische Getränke und Tabak zu verzeichnen, gefolgt von Kleidung und Schuhen (4,09 %). Einen Preisrückgang erlebten nur die Warengruppen Möbel und Haushaltsgegenstände (-1,58 %) sowie Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke (-1,18 %). Den stärksten Preisanstieg auf Jahresbasis gab es bei Lebensmitteln und nichtalkoholischen Getränken (28,44 %). Der inländische Erzeugerpreisindex stieg gegenüber dem April um 2,67 % und auf die letzten 12 Monate gerechnet um 28,71 %.
3. Juni 2019

Türkische Wirtschaft schrumpft weiter
Im ersten Quartal 2019 ist das BIP der Türkei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 % geschrumpft. Das BIP des Quartals zu gegenwärtigen Preisen erreichte zwar 914,7 Mrd. TL, ging jedoch aufgrund der Abwertung der türkischen Lira in Dollar umgerechnet auf 170,4 Mrd. US$ zurück. Während die Landwirtschaft ein Wachstum von 2,5 % verbuchen konnte, meldeten die übrigen Wirtschaftszweige ein negatives Wachstum: das verarbeitende Gewerbe 4,3 %, der Dienstleistungssektor 4,0 % und die Bauwirtschaft sogar 10,9 %.
31. Mai 2019

Immer noch rund 14,1 % Arbeitslose im März
Im März 2019 waren in der Türkei rund 4.544.000 Personen im Alter ab 15 Jahren als arbeitslos gemeldet, 1.334.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag mit 14,1 % um 4,0 Prozentpunkte höher als m Vorjahresmonat. Im gleichen Zeitraum stieg die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren auf 25,2 %. Die Erwerbsquote erhöhte sich auf insgesamt 52,9 %, bei der weiblichen Bevölkerung auf 34,4 %. Von den in diesem Zeitraum Erwerbstätigen waren 57,4 % in der Dienstleistungsbranche, 19,7 % in der Industrie, 17,3 % im Agrarsektor und 5,5 % im Baugewerbe beschäftigt.
17. Juni 2019

Außenhandelsdefizit im April um 55,6 % geringer
Im April 2019 erhöhten sich die Ausfuhren der türkischen Volkswirtschaft gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,6 % auf 14,5 Mrd. US$, während die Einfuhren um 15,1 % auf 17,5 Mrd. US$ zurückgingen. Dadurch reduzierte sich das Handelsdefizit des Landes um 55,6 % auf 3,0 Mrd. US$. Auch im April blieb Deutschland mit rund 1,2 Mrd. US$ wichtigster Exportpartner der Türkei, gefolgt vom Vereinigten Königreich (819 Mio. US$) und Italien (777 Mio. US$). Bei den Importen in die Türkei führte weiterhin Russland mit 1,9 Mrd. US$, dahinter kamen China (1,5 Mrd. US$) und Deutschland (1,5 Mrd. US$).
31. Mai 2019

Türkische Zentralbank behält Leitzinsen bei
Die Zentralbank der Republik Türkei hat ihren Leitzins (den einwöchigen Repo-Satz) von 24,00 % beibehalten. Wie seitens der Bank verlautete, halte der Trend des Wiederausgleichs der Wirtschaft an und die Auslandsnachfrage sei weiterhin relativ stark. Die Wirtschaftstätigkeit könne sich allerdings, auch wegen der schwierigen Finanzierungskonditionen, nur in langsamen Tempo entfalten. In der Verlautbarung hieß es weiter, zwar hätten die Entwicklungen bei der Inlandsnachfrage und die straffe Geldpolitik zum Rückgang der Inflation beigetragen, aufgrund der Risiken für das Preissetzungsverhalten habe die Bank jedoch beschlossen, ihren straffen Kurs in der Geldpolitik weiterzufahren.
12. Juni 2019

Moody’s stuft Rating der Türkei herunter
Moody’s hat das Langzeitrating der Türkei auf B1 gesenkt, während der Ausblick des Landes unverändert als negativ eingestuft wird. Wie die Ratingagentur mitteilte, erhöhe sich das Risiko einer Zahlungsbilanzkrise zunehmend. Außerdem stellten mögliche Sanktionen der USA wegen der Vereinbarung der Türkei zum Kauf von russischen S-400-Raketensystemen eine Bedrohung für das Wirtschafts- und Finanzsystem des Landes dar.
12. Juni 2019

 

Monatsdaten im Überblick

Wirtschaftswachstum

Inflation