
Newsletter Türkei November 2018
Business
Jacobs Douwe Egberts übernimmt türkischen Teeproduzenten Ofçay
Das niederländische Tee- und Kaffeeunternehmen Jacobs Douwe Egberts (JDE) hat ein Joint Venture mit dem türkischen Teehersteller Ofçay bekanntgegeben. Vereinbarungsgemäß wird JDE sämtliche Anteile von Ofçay erwerben, während die Eigentümer von Ofçay einige Anteile an der türkischen Tochter von JDE übernehmen. Beide Unternehmen bringen ihre bestehenden inländischen Aktiva in das Gemeinschaftsunternehmen ein und operieren künftig unter einem Dach. Laut JDE eröffne die Partnerschaft neue Wachstumschancen auf dem türkischen Markt und werde eine Synergie erzeugen, indem sie die internationale Kaffeeexpertise von JDE mit der lokalen Teekompetenz von Ofçay vereint. Ofçay wurde 1985 nach der Abschaffung des staatlichen Monopols in der Teeindustrie gegründet und betreibt derzeit 5 Teeverarbeitungsanlagen in der Türkei mit einer Verarbeitungskapazität von insgesamt 18.500 Tonnen.
26. Sept. 2018
Vodafone ernennt Türkei-Chefin Timuray zur CEO der Region Europa
Serpil Timuray, seit 2009 CEO von Vodafone Türkei, ist zur CEO des Europa-Clusters von Vodafone – einer Region, welche Albanien, die Tschechische Republik, Griechenland, Irland, Ungarn, Malta, Portugal, Rumänien und die Türkei umfasst – bestellt worden. In dieser Funktion nimmt sie auch die Interessen von Vodafone in deren Joint Venture mit Liberty Global in den Niederlanden wahr. Seit Januar 2014 gehört Timuray bereits dem Exekutivkommittee von Vodafone an. Neben ihrer neuen Aufgabe bleibt sie weiterhin Vorstandsvorsitzende von Vodafone Türkei.
2. Okt. 2018
Lohmann stellt Werk Gebze in Dienst
Das deutsche Unternehmen Lohmann, ein weltweit führender Hersteller von Klebstoffen, hat sein Werk in Gebze (Provinz Kocaeli) in Dienst gestellt. Lohmann will diese Produktionsstätte nicht allein für den türkischen Markt, sondern auch als Exportbasis für die Märkte des Nahen Ostens nutzen. Andreas Tanzer, der Leiter von Lohmanns Geschäftsbereich EMEA, nannte die entwickelte industrielle Infrastruktur der Türkei sowie die Neigung der türkischen Verbraucher, inländische Anbieter zu bevorzugen, als wichtigste Beweggründe für die Entscheidung zum Bau dieses Werkes. Seit 2011 war Lohmann bereits mit einer Verkaufsniederlassung in der Türkei vertreten.
9. Okt. 2018
Partnerschaft der Unternehmen IHI (Japan) und Dalgakıran (Türkei) nimmt Kompressorwerk in Betrieb
Der erste Hersteller von Turbokompressoren in der Türkei, IHI Dalgakıran, die Partnerschaft des japanischen Schwerindustriekonzerns IHI und des türkischen Luftverdichterherstellers Dalgakıran, hat sein neues Werk in Dilovası (Provinz Kocaeli) in Betrieb genommen. Das Werk soll über 100 Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Die im Februar 2017 begründete Partnerschaft plant für Juni 2019 bereits die Inbetriebnahme eines weiteren Werks mit einer Fläche von 50.000 m2.
15. Okt. 2018
Prosegur steigt in türkischen Markt ein
Der globale Sicherheitsdienstleister Prosegur mit Hauptsitz in Madrid und weltweit über 175.000 Beschäftigten will seine Aktivitäten auf die Türkei ausweiten. Wie Metin Kastro, der Direktor von Prosegur Türkei, mitteilte, habe das Unternehmen sich aufgrund einer 2016 initiierten Machbarkeitsstudie für einen Markteintritt entschieden. Da die Durchdringungsrate in der türkischen Sicherheitsbranche aktuell nur 2 % betrage und damit viel niedriger liege als in Spanien mit 9 % oder in den USA mit 20 %, wolle man diese erhöhen und den Markt erschließen. Prosegur will in den nächsten vier Jahren 500 Mitarbeiter in der Türkei einstellen.
17. Okt. 2018
Oyak-Renault legt Grundstein für Alu-Motorblock-Werk
Das bereits seit 50 Jahren bestehende Gemeinschaftsunternehmen von Renault und der türkischen Oyak-Gruppe hat den Grundstein für ein neues Werk in Bursa gelegt. In dieser ersten Hochdruck-Aluminium-Spritzgussanlage der Türkei sollen Alu-Motorblöcke entstehen, die in den speziell für Hybridfahrzeuge entwickelten Hochtechnologiemotoren der neuen Generation von Renault zum Einsatz kommen. Der überwiegende Teil der Produktion soll in den Export gehen. Für die im Bereich von 100 Mio. EUR liegende Investition können Mittel aus dem projektbezogenen Investitionsförderprogramm der türkischen Regierung in Anspruch genommen werden. In dem neuen Werk sollen 100 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
20. Okt. 2018
Arçelik nimmt neues Fernseherwerk in Betrieb
Der türkische Unterhaltungselektronikriese Arçelik hat in Çerkezköy (Provinz Tekirdağ) eine neue Produktionsstätte für Fernsehgeräte der neuen Generation in Betrieb genommen. Das intelligente Werk, in das 500 Mio. TL investiert wurden, ist auf einer Fläche von 182.000 m2 entstanden. Die Produktionsabläufe in dem Werk werden durch softwarebasierte vollautomatische Systeme gesteuert, was sich sowohl effizienz- als auch qualitätssteigernd auswirkt. Durch diese Investition hat sich die Produktionskapazität von Arçelik auf 3,2 Millionen Fernsehgeräte erhöht. 65 % der Produktion des neuen Werks sollen in 48 Länder der Welt exportiert werden.
25. Okt. 2018
Neuer Istanbuler Großflughafen offiziell eingeweiht
Der im europäischen Teil der Metropole Istanbul entstehende neue Großflughafen, der schlicht den Namen „Istanbul Airport“ trägt, ist offiziell eingeweiht worden. An den Feierlichkeiten nahmen neben dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan auch mehrere andere Staats- und Regierungschefs teil. Die Fluggastkapazität des Flughafens wird gegenwärtig mit jährlich 90 Millionen angegeben und soll nach Fertigstellung aller Bauphasen im Jahr 2023 auf 200 Millionen steigen. Der Istanbul Airport, dessen Baukosten insgesamt voraussichtlich 10,2 Mrd. EUR betragen werden, soll einmal zum größten Flughafen der Welt mit einer bebauten Fläche von 76,5 Mio. m2 werden. Die internationale Kennung des Flughafens lautet ISL.
30. Okt. 2018
Steuersenkungen für Kfz, Haushaltsgeräte, Möbel und Wohnraum verkündet
Der türkische Schatzamts- und Finanzminister Berat Albayrak hat neue Steuersenkungen bekanntgegeben, die bis zum Ende des laufenden Jahres gelten. Dazu gehört, dass die Sonderverbrauchssteuer auf Kfz mit einem Hubraum von unter 1600 cm3 um 15 Punkte gesenkt wurde, die Sonderverbrauchssteuer für Haushaltsgeräte aufgehoben wurde, die auf Nutzfahrzeuge erhobene Mehrwertsteuer von 18 % auf 1 % reduziert und für Möbel statt 18 % nur noch 8 % Mehrwertsteuer anfallen. Zusätzlich wurden die Laufzeit des bereits gewährten Nachlasses auf Grundbuchgebühren, von 4 % auf 3 % des Wertes, wie auch des verminderten Mehrwertsteuersatzes auf Wohnungsverkäufe, von 18 % statt 8 %, bis zum 31.12.2018 verlängert.
31. Okt. 2018
Politik
Türkisch-deutsches Ministertreffen in Ankara
Der türkische Schatzamts- und Finanzminister Berat Albayrak hat in Ankara den deutschen Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier sowie Vertreter von über 30 deutschen Unternehmen empfangen. Nach Worten von Altmaier ist die Bundesregierung entschlossen, die gegenseitigen Beziehungen weiter auszubauen und ihre Unterstützung für KMU in der Türkei zu verstärken. Er teilte weiterhin mit, die deutsche und die türkische Seite hätten Gespräche über mögliche Kooperationen bei neuen Energietechnologien, Investitionen in konventionelle Energieformen und mehrere Vorhaben mit neuen Technologien in verschiedenen Bereichen geführt.
26. Okt. 2018
Kommunalwahlen in der Türkei finden Ende März 2019 statt
Wie nun im türkischen Gesetzblatt amtlich verkündet wurde, sind die nächsten Kommunalwahlen in der Türkei auf den 31. März 2019 angesetzt worden. In der Bekanntmachung heißt es weiterhin, dass diejenigen Personen, die sich als Angehörige des öffentlichen Dienstes um ein Mandat bewerben wollen, bis zum Stichtag 1. Dezember 2018 ihr bisheriges Amt niederlegen müssen.
26. Okt. 2018
Zusammenkunft von Erdoğan, Putin, Merkel und Macron in Istanbul
Die Staats- und Regierungschefs der Türkei, Russlands, Deutschlands und Frankreichs haben bei einer Zusammenkunft in Istanbul Gespräche über die aktuelle politische Lage in Syrien geführt. In einer gemeinsamen Erklärung nach Abschluss des Gipfeltreffens betonten die Teilnehmer die Bedeutung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit Syriens. Präsident Putin erklärte, Russland behalte sich das Recht vor, die syrische Regierung angesichts verschiedener Provokationen weiter zu unterstützen. Präsident Erdoğan wiederum erinnerte daran, dass sein Land von der EU erwarte, dass diese ihrer Verpflichtung hinsichtlich der Bemühungen der Türkei um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien nachkommt.
27. Okt. 2018
Türkischer Staatsanwalt bestätigt Mord an Khashoggi im saudischen Konsulat
Nach Ermittlungen im Falle des gewaltsamen Todes, den der oppositionelle saudische Journalist Jamal Khashoggi am 2. Oktober im Generalkonsulat von Saudi-Arabien in Istanbul gefunden hatte, hat Oberstaatsanwalt Irfan Fidan nun bekanntgegeben, Khashoggi sei unmittelbar, nachdem er das Konsulat betreten hat, durch Erwürgen getötet worden. Dem neuesten Erkenntnisstand zufolge wurde seine Leiche danach nach einem vorgefassten Plan zerstückelt und beseitigt. Saudi-Arabien bestreitet jegliche Beteiligung des saudischen Königshauses an dem Mord.
31. Okt. 2018
USA nimmt Türkei von Sanktionen gegen den Iran aus
Die US-Regierung hat die Türkei und sieben weitere Länder von ihren jüngsten gegen den Iran verhängten Sanktionen ausgenommen und erlaubt ihnen vorläufig, weiterhin Rohöl aus diesem Land zu kaufen. 2017 war die Türkei der viertgrößte Abnehmer von iranischem Erdöl. Nach der Bekanntgabe der Ausnahmeregelung gewann die türkische Lira an Wert und der Umtauschkurs fiel auf unter 5,40 TL/USD, den niedrigsten Stand der letzten drei Monate.
6. Nov. 2018
Wirtschaft
Inflation zieht weiter an
Die Zunahme der Verbraucherpreise in der Türkei hat im Oktober 2018 mit 2,67 % gegenüber dem Vormonat und 25,24 % verglichen mit dem Vorjahresmonat einen neuen Rekordwert für die Zeit seit 2003 erreicht. Den größten monatlichen Preisanstieg gab es bei Bekleidung und Schuhen (12,74 %), gefolgt vom Wohnen (4,15 %) sowie Möbeln und Haushaltsgegenständen (3,44 %). Ein Preisrückgang war lediglich beim Verkehr (-0,85 %) zu verzeichnen. Die stärkste Teuerung auf Jahresbasis verzeichnete mit 37,92 % die Warengruppe Möbel und Haushaltsgegenstände. Weiterhin erhöhte sich der inländische Erzeugerpreisindex gegenüber dem September um 0,91 % und auf Basis der letzten 12 Monate auf 45,01 %.
5. Nov. 2018
Arbeitslosenquote erreicht im August 11,1 %
In der Türkei waren im August 2018 rund 3.670.000 Menschen über 15 Jahren als arbeitslos gemeldet, etwa 266.000 mehr als im selben Monat 2017. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte auf 11,1 %. Die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren erhöhte sich im selben Zeitraum auf 20,8 %. Die Erwerbsquote stieg auf insgesamt 54,3 %; bei der weiblichen Bevölkerung lag sie bei 34,9 %. Von den in diesem Zeitraum Erwerbstätigen waren 54,0 % in der Dienstleistungsbranche, 19,5 % im verarbeitenden Gewerbe, 19,4 % in der Landwirtschaft und 7,1 % in der Bauwirtschaft beschäftigt.
15. Nov. 2018
Außenhandelsdefizit im September um 77 % geschrumpft
Im September 2018 sind die Ausfuhren der türkischen Wirtschaft gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,4 % auf 14,5 Mrd. US$ gestiegen. Im selben Zeitraum gingen die Einfuhren um 18,3 % auf 16,3 Mrd. US$ zurück. Dadurch schrumpfte das Handelsdefizit des Landes um 77,1 % auf 1,9 Mrd. US$. Wichtigster Exportpartner der Türkei im September blieb Deutschland mit 1,4 Mrd. US$, gefolgt vom Vereinigten Königreich (1,1 Mrd. US$), Italien (816 Mio. US$) und dem Irak (719 Mio. US$). Bei den Importen in die Türkei war die Reihenfolge unverändert; es führte Russland mit 1,7 Mrd. US$, vor China (1,5 Mrd. US$), Deutschland (1,4 Mrd. US$) und den USA (1,1 Mrd. US$).
31. Okt. 2018
Türkische Zentralbank behält Zinssatz bei
Die Zentralbank der Republik Türkei hat ihren Leitzins (den einwöchigen Repo-Satz) von 24,00 % beibehalten. Nach Mitteilung der Bank halte die starke Auslandsnachfrage an, während sich die Wirtschaftstätigkeit – unter anderem wegen Schwierigkeiten bei der Finanzierung – weiter verlangsamt habe und die Fluktuationen der Wechselkurse zu Preiserhöhungen in den Untersektoren führten. Auch wenn die schwächere Inlandsnachfrage die Verschlechterung der Inflationsaussichten abmildere, bestünden die Aufwärtsrisiken für das Preisbildungsverhalten weiter. Daher habe die Bank beschlossen, ihre straffe Geldpolitik fortzuführen.
24. Okt. 2018