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Türkei News April 2020

Business

Daio übernimmt Özen für 165 Mio. TL
Die Daio Paper Corporation, einer der größten Papierhersteller Japans, hat die Özen Kişisel Bakım Ürünleri Üretimi A.Ş. (Özen) zum Preis von 165 Mio. TL von der türkischen Yıldız-Holding übernommen. Das 1998 gegründete Unternehmen Özen ist ein Hersteller von Körperpflegeprodukten unter dem Markennamen Komili. Wie die Geschäftsführung von Daio bekanntgab, „wird erwartet, dass die Türkei mit einer Bevölkerung von 82 Millionen und über 1 Million Geburten pro Jahr ein solides Wachstum in ihrem Binnenmarkt für Hygieneartikel erleben wird und sie das Potential hat, zu einer Produktionsbasis für mögliche Exporte in die MENA-Region (Nahost und Nordafrika) sowie Russland und ihre Nachbarländer zu werden“.
3. März 2020

GPS Bulgaria erwirbt Mobiliz
GPS Bulgaria, ein Anbieter von cloudbasierten Lösungen, hat das Fahrzeugortungssystem Mobiliz erworben, das bisher dem türkischen Beteiligungsfonds Mediterra Capital gehörte. Das seit 2004 bestehende Unternehmen Mobiliz ist mit rund 100 Mitarbeitern einer der beiden größten Akteure im Markt für Fahrzeugortungssysteme in der Türkei, dessen Produkte in mehr als 350.000 Fahrzeugen im Einsatz sind.
23. März 2020

OYAK arbeitet bei Industrieruß-Investition mit CSRC aus Taiwan zusammen
Die türkische OYAK-Gruppe hat beschlossen, in der Provinz Hatay ein Werk zu errichten, das mit einer jährlichen Produktionskapazität von 220.000 Tonnen in der Lage sein wird, den gesamten Industrierußbedarf der Türkei zu decken. Die Türkei ist gegenwärtig beim Rohstoff Industrieruß, der in verschiedenen Industriezweigen einschließlich der Reifenproduktion benötigt wird, von Importen abhängig. Bei dieser Investition von 1,6 Mrd. TL, die innerhalb von 30 Monaten fertiggestellt sein soll, wird die OYAK-Gruppe mit der taiwanesischen International CSRC Investment Holdings Co. Ltd., einem der größten Industrierußhersteller der Welt, zusammenarbeiten.
26. März 2020

Luftfahrtgesellschaften stornieren Flüge wegen Coronavirus-Pandemie
Die türkische Regierung hat alle Auslandsflüge ab dem 27. März untersagt. Darüber hinaus hat Turkish Airlines (THY) ihre Inlandsflüge im Zeitraum 28. März bis 1. Mai auf die wichtigsten Routen zwischen Istanbul, Ankara und einigen weiteren Metropolen reduziert. Die private türkische Fluglinie Pegasus wiederum hat ihren inländischen Flugbetrieb im Inland bis einschließlich 15. Mai eingestellt.
27. März–13. April 2020

Automobilwerke in der Türkei setzen Produktion aus
Die großen Automobilhersteller des Landes – darunter TOFAŞ, Ford Otosan, Honda, Toyota, Hyundai, Oyak Renault, Mercedes Benz Türk, Karsan, MAN, Anadolu Isuzu, Otokar und Türk Traktör – haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie vorläufig ihre Produktion unterbrochen. Parallel dazu haben die meisten Zulieferer der Fahrzeugindustrie ihre Produktionstätigkeit ebenfalls ausgesetzt bzw. heruntergefahren. Nach Angaben des Türkischen Verbands der Automobilzulieferindustrie (TAYSAD) ist das Produktionsvolumen seiner Mitglieder im März gegenüber dem Februar um 60 % zurückgegangen. Einige der Fahrzeughersteller haben sich nun dafür entschieden, die Produktion ab dem 20. April wieder aufzunehmen.
2. April 2020

 

Politik

Früherer Vize-Premier gründet neue Oppositionspartei
Ali Babacan, ehemaliger Außenminister und stellvertretender Ministerpräsident, hat nach seinem Austritt aus der herrschenden „Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung“ (AKP), eine neue Partei namens „Partei für Demokratie und Fortschritt“ aus der Taufe gehoben, wobei deren Akronym DEVA auf Türkisch „Heilmittel“ bedeutet. Sie ist die elfte aktuell im türkischen Parlament repräsentierte Partei.
10. März 2020

Türkei strengt bei der WTO Verfahren gegen EU an
Die Türkei hat bei der Welthandelsorganisation (WTO) die Einleitung von Konsultationen zur Streitbeilegung wegen der Beschränkungen der Europäischen Union bezüglich importierter Stahlerzeugnisse beantragt. Die EU hatte diese Beschränkungen im Juli 2018 als Reaktion auf von den USA verhängte Einfuhrzölle eingeführt.
21. März 2020

Türkische Regierung ergreift diverse Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
Stand 21. April wurden in der Türkei insgesamt 95.591 Coronavirus-Erkrankungen und 2.259 Todesfälle gemeldet. Die türkische Regierung hat diverse Maßnahmen ergriffen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Am 19. März schloss das Innenministerium die Straßen- und Bahngrenzübergänge mit Griechenland und Bulgarien für Kfz und Passagiere und ließ nur noch Lkw mit Ladung passieren. Ein Ausgehverbot für Menschen, die älter als 65 sind oder unter einer chronischen Erkrankung leiden, wurde zum 22. März eingeführt und am 3. April auf alle unter 20 ausgeweitet. Seit dem 27. März sind Reisen in eine andere Stadt nur noch mit behördlicher Genehmigung erlaubt, die Fahrgastzahl in öffentlichen Nahverkehrsmitteln wurde beschränkt, Picknickplätze wurden am Wochenende geschlossen und alle Auslandsflüge gestrichen. Am zweiten und dritten Aprilwochenende, wie auch am verlängerten Wochenende ab 23. April, wurde eine Ausgangssperre über 30 Großstadtgemeinden sowie die Provinz Zonguldak verhängt.
22. März–21. April 2020

 

Wirtschaft

Türkische Regierung verkündet Wirtschaftspaket
Die türkische Regierung hat verschiedene Maßnahmen angekündigt, um den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft entgegenzuwirken. Das 100 Mrd. TL schwere Paket umfasst die Stundung von Steuern in der Tourismusbranche, eine Senkung der Umsatzsteuer für die Luftfahrt, die Stundung von Kreditrückzahlungen einschließlich Zinsen, die Unterstützung von Exporteuren bei der Bestandsfinanzierung, die Erhöhung der Sicherungssummen und -obergrenzen des Kreditgarantiefonds (KGF), die Möglichkeit für Unternehmen, die finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, sich auf höhere Gewalt zu berufen, die Erhöhung der Grundrente auf 1.500 TL, die Stundung von Quellen- und Umsatzsteuerabzügen sowie Sozialversicherungsbeiträgen für die Branchen Einzelhandel, Stahl, Fahrzeug, Logistik, Kino und Theater, Beherbergung, Nahrungsmittel und Getränke, Textilien und Bekleidung sowie Events und Veranstaltungen. Zusätzlich sollen Unternehmen, die gezwungen sind, ihren Betrieb einzustellen, Kurzarbeitsentschädigung für ihre Mitarbeiter in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus sollten Mittel in Höhe von 2 Mrd. TL für Hilfen an bedürftige Familien bereitgestellt werden. Gemäß dem am 17. April erlassenen Artikelgesetz sind für die Dauer von drei Monaten keine Entlassungen mehr erlaubt und Arbeitnehmer, die in unbezahlten Urlaub geschickt wurden, sollen Unterstützungszahlungen erhalten. Aktiengesellschaften dürfen bis 30. September 2020 nur maximal 25 % ihres Nettogewinns für das Jahr 2019 als Dividende ausschütten.
19. März-17. April 2020

Importzuwachs von 9,8 % im Februar
In Februar 2020 stiegen die Ausfuhren der türkischen Wirtschaft gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 % auf 14,7 Mrd. US$. Gleichzeitig nahmen auch die Einfuhren um 9,8 % zu und erreichten 17,6 Mrd. US$, wodurch sich das Handelsdefizit um 72,0 % auf 3,0 Mrd. US$ erhöhte. In Februar hieß der wichtigste Exportpartner der Türkei weiterhin Deutschland (1,3 Mrd. US$), gefolgt vom Irak (906 Mio. US$) und dem Vereinigten Königreich (857 Mio. US$). Bei den Importen hielt sich Russland mit 1,7 Mrd. US$ knapp vor China (1,7 Mrd. US$) und Deutschland (1,6 Mrd. US$) an der Spitze.
31. März 2020

Inflationsanstieg verlangsamt sich
Im März 2020 sind die Verbraucherpreise in der Türkei verglichen mit dem Vormonat um 0,57 % gestiegen. Gegenüber demselben Monat des Vorjahres erhöhte sich der VPI um 11,86 %. Den stärksten monatlichen Preisanstieg gab es beim Gesundheitswesen mit 2,78 %, vor Lebensmitteln und nichtalkoholischen Getränken mit 1,95 %. Der höchste Preisrückgang auf Monatsbasis erfolgte beim Verkehr (-1,91 %). Auf Jahresbasis war die bei weitem höchste Teuerung mit 40,19 % bei alkoholischen Getränken und Tabak zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vormonat stieg der inländische Erzeugerpreisindex um 0,87 %, auf die letzten 12 Monate gerechnet waren es 8,50 %.
3. April 2020

Arbeitslosigkeit erreicht im Januar 13,8 %
Im Januar 2020 waren in der Türkei rund 4.362.000 Personen im Alter ab 15 Jahren als arbeitslos gemeldet, 306.000 weniger als im selben Monat 2019. Mit 13,8 % lag die Arbeitslosenquote 0,9 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren verringerte sich auf 24,5 %. Die Erwerbsquote sank auf insgesamt 51,0 %, bei der weiblichen Bevölkerung auf 32,2 %. Von den in diesem Zeitraum Erwerbstätigen waren 58,1 % im Dienstleistungsgewerbe, 20,7 % in der Industrie, 16,0 % im Agrarsektor und 5,2 % in der Bauwirtschaft beschäftigt. Für das Jahr 2019 wurde eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 13,7 % vermeldet, was gegenüber 2018 einen Anstieg von 2,7 Prozentpunkten bedeutet.
10. April 2020

Türkische Zentralbank verkündet weitere Senkung der Leitzinsen
Die Zentralbank der Republik Türkei hat ihren Leitzins (den einwöchigen Repo-Satz) von bislang 9,75 % auf 8,75 % gesenkt. Wie die Bank mitteilte, habe sich die Wirtschaftstätigkeit aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Außenhandel, den Tourismus und die Inlandsnachfrage seit Mitte März abgeschwächt. Es werde erwartet, dass die Leistungsbilanz 2020 wegen des Bremseffekts von Rohstoffpreisen und Importen eine mäßige Entwicklung nehmen wird. Der starke Rückgang der Rohstoffpreise, insbesondere für Rohöl und Metalle, wirke sich günstig auf die Inflationsaussichten aus und der desinflationäre Effekt der gesamtwirtschaftlichen Nachfragebedingungen habe sich verstärkt.
22. April 2020

Monatsdaten im Überblick

Wirtschaftswachstum

Inflation