
Türkei News Januar 2021
Covid-19 Status
(Stand: 17. Januar 2021)
Business
Gelita erwirbt Mehrheit an türkischem Gelatinehersteller
Die deutsche Gelita AG, Weltmarktführer bei Gelatine und Kollagen, hat 65 % der Anteile des türkischen Gelatine- und Kollagenherstellers Seljel von der Tezman Holding übernommen. Dieser Zukauf ermöglicht Gelita den Bezug von Halal-Rindergelatine aus der Türkei. Das 1961 gegründete Unternehmen Seljel ist der älteste Gelatineproduzent der Türkei.
4. Dez. 2020
Arçelik kauft Anteile von Hitachi-Sparte
Der türkische Haushaltsgerätehersteller Arçelik, der mehrheitlich der Koç Holding gehört, will für 300 Mio. US$ 60 % der Anteile an der Hausgerätesparte des japanischen Hitachi-Konzerns erwerben. Demnach werden die 2 Produktionsstätten und 10 Vertriebsgesellschaften der Hitachi Global Life Solutions außerhalb Japans mit insgesamt 3.800 Mitarbeitern in ein neues Gemeinschaftsunternehmen überführt, das im zweiten Quartal 2021 gegründet werden soll.
17. Dez. 2020
Hyundai übernimmt Anteil der Kibar Holding an Gemeinschaftsunternehmen
Der südkoreanische Industriegigant Hyundai Motor Company hat beschlossen, den 30%-igen Anteil der türkischen Kibar Holding an dem Joint Venture Hyundai Assan zu übernehmen. Mit 245.000 Pkw pro Jahr verfügt Hyundai Assan über die fünftgrößte Produktionskapazität in der türkischen Automobilindustrie.
18. Dez. 2020
Siniora Food wird Mehrheitseigner von Polonez
Des jordanische Unternehmen Siniora Food hat für 19 Mio. US$ 77 % der Anteile an der türkischen Trakya Et erworben. Trakya Et ist mit der Marke Polonez in den Bereichen Wurstwaren, Verpflegungslösungen für die Industrie sowie Gastronomie tätig. Die in Çatalca (Provinz Istanbul) angesiedelte Produktionsstätte des Unternehmens hat eine Jahreskapazität von 8.000 Tonnen und beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter.
22. Dez. 2020
Türkische Umweltbehörde geschaffen
Das türkische Parlament hat ein Gesetz über die Schaffung einer Umweltbehörde verabschiedet, die dem Ministerium für Umwelt und Städtebau angegliedert sein wird. Die neue Behörde soll sich mit der Umsetzung des Null-Abfall-Projekts sowie Abfallverwertung und Verpackungssammlung befassen. Außerdem dürfen ab sofort nur noch bei vom Ministerium festgelegten Stellen Motorölwechsel vorgenommen und Altöle angeliefert werden.
25. Dez. 2020
PCR-Testpflicht in Kraft getreten
Ab 30.12.2020 sind alle Reisenden, die auf dem Luft-, See- oder Landweg in die Türkei einreisen, verpflichtet, das negative Ergebnis eines innerhalb der letzten 72 Stunden durchgeführten PCR-Tests vorzuweisen. Reisende, die diesen Nachweis nicht führen können, müssen entweder wieder ausreisen oder sich sieben Tage lang in der Türkei in Quarantäne begeben. Das Verfahren bleibt vorerst bis 1. März in Kraft.
30. Dez. 2020
Oppo nimmt Produktion in der Türkei auf
Der chinesische Mobiletelefonhersteller Oppo will im Februar die Fertigung im Istanbul Stadtteil Tuzla anlaufen lassen. In dem mit einer Investition von 50 Mio. US$ errichteten neuen Werk sollen 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Oppo war Ende 2018 in den türkischen Markt eingetreten und hatte im ersten Jahr einen Marktanteil von 8 % erobert.
31. Dez. 2020
Coronavirus-Maßnahmen verlängert
Die türkische Regierung hat die Dauer einiger Maßnahmen verlängert, mit denen sie den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie begegnen will. Die Senkung der Quellensteuer auf gewerbliche Mieten, von 20 % auf 10 %, die Senkung der Umsatzsteuer auf Büromieten, von 18 % auf 8 %, sowie die Umsatzsteuersenkungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen wie Beherbergung, Gastronomie und Personenbeförderung wurden bis 31. Mai 2021 verlängert. Außerdem wurde die Gültigkeit der Verordnung, derzufolge Unternehmen, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie zur Einstellung ihres Betriebs gezwungen waren, Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter in Anspruch nehmen können, bis zum 28. Februar verlängert. Parallel dazu bleibt auch das Entlassungsverbot über den 17. Januar hinaus noch zwei Monate in Kraft.
15.–31. Dez. 2020
Zusatzzölle bleiben dauerhaft erhalten
Die auf 4815 Produktgruppen erhobenen zusätzlichen Zollabgaben, die im Verlauf des vergangenen Jahres mit sieben Dekreten zunächst bis 31.12. eingeführt worden waren, um die heimischen Hersteller während der Pandemie gegenüber Importen zu schützen, wurden nun in einem neuen Dekret zusammengefasst. Demnach wurden diese Zölle, die zwischen 1,9 % und 30 % variieren, zur Dauerregelung bis zur Novellierung durch ein neues Dekret. Importe aus den EU- und EFTA-Ländern sind von diesen Abgaben befreit.
4. Jan. 2021
70 % mehr internationale F&Ü 2020
Wie Deloitte berichtet, lag das Volumen der F&Ü in der Türkei 2020 mit 9,0 Mrd. US$ um ganze 70 % höher als im Vorjahr. Insgesamt gab es 304 Fusionen und Übernahmen, wobei das Transaktionsvolumen der ausländischen Investoren mit 4,6 Mrd. US$ um 35 % größer war als im Vorjahr. Mit 47 Geschäftsabschlüssen waren die Europäer unter den ausländischen Investoren führend, was die Anzahl der Transaktionen betrifft, während Nordamerika mit 46 % den größten Anteil am Geschäftsvolumen hatte. Die größten Transaktionen mit ausländischer Beteiligung waren im vergangenen Jahr Zynga – Peak Games mit 1,8 Mrd. US$, IMTIS Holdings – Turkcell mit 333,6 Mio. US$ und Investitionsbehörde Katar – Wertpapierbörse Borsa Istanbul mit 200,0 Mio. US$.
5. Jan. 2021
Politik
Türkei und Vereinigtes Königreich schließen Freihandelsabkommen
Zwischen der Türkei und dem Vereinigten Königreich ist ein Freihandelsabkommen geschlossen worden, das am 01.01.2021 in Kraft tritt. Das Abkommen umfasst alle industriellen und landwirtschaftlichen Erzeugnisse. In den ersten 11 Monaten 2020 war das Vereinigte Königreich mit einem Volumen von 10,1 Mrd. US$ der zweitgrößte Exportpartner der Türkei sowie deren 11.-größter Importpartner mit 5,0 Mrd. US$.
29. Dez. 2020
Covid-19-Impfungen in der Türkei beginnen
Am 30. Dezember sind 3 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac in der Türkei eingetroffen. Im Anschluss an ein 14-tägiges Analyseverfahren wurde inzwischen mit den Impfungen begonnen. Als erste Bevölkerungsgruppen werden im Gesundheitswesen Beschäftigte, über 65-Jährige, Polizist(inn)en, Lehrer(innen) und Beschäftigte von Altenheimen geimpft. Weitere 47 Millionen Dosen des CoronaVac-Impfstoffs sollen in der nächsten Zeit sukzessive an die Türkei geliefert werden.
14. Jan. 2021
Wirtschaft
Türkische Zentralbank erhöht erneut Leitzinsen
Die Zentralbank der Republik Türkei hat ihren Leitzinssatz (den einwöchigen Repo-Satz) von 15,00 % auf 17,00 % erhöht. Wie die Bank mitteilte, würden Preisverhalten und Inflationsaussichten nach wie vor durch die Bedingungen der Binnennachfrage, kumulierte Kosteneffekte, insbesondere die Wechselkurseffekte, die weltweit steigenden Preise für Lebensmittel und andere Konsumwaren sowie verschlechterte Inflationserwartungen beeinträchtigt. Daher habe die Bank eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik beschlossen.
24. Dez. 2020
Bruttomindestlohn auf 3.577,50 TL erhöht
Die zuständige Kommission hat den für 2021 ausgehandelten Mindestlohn bekanntgegeben: Er wurde gegenüber dem Vorjahr um 21,6 % angehoben und beträgt nun brutto 3.577,50 TL bzw. netto für Unverheiratete ohne Kinder 2.825,90 TL und für Verheiratete in Abhängigkeit von der Kinderzahl bis zu 3.013,72 TL. Die Kosten für den Arbeitgeber betragen 4.203,56 TL.
28. Dez. 2020
15,9 % höhere Importe im November
Die Ausfuhren der türkischen Wirtschaft sind im November 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 % auf 16,1 Mrd. US zurückgegangen, während die Einfuhren sich im selben Zeitraum um 15,9 % auf 21,1 Mrd. US$ erhöhten. Daraus resultierte eine starke Zunahme des Handelsdefizits, das mit 5,0 Mrd. US$ 153,5 % des Vorjahreswertes betrug. Auch im November blieb Deutschland mit 1,5 Mrd. US$ wichtigster Exportpartner der Türkei, gefolgt vom Vereinigten Königreich (1,1 Mrd. US$) und dem Irak (953 Mio. US$). Bei den Importen in die Türkei stand Deutschland mit 2,4 Mrd. US$ weiterhin an der Spitze, vor China mit 2,2 Mrd. US$ und Russland mit 1,7 Mrd. US$.
31. Dez. 2020
Inflation nimmt weiter zu
Im Dezember 2020 haben sich die Verbraucherpreise in der Türkei gegenüber dem Vormonat um 1,25 % erhöht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der VPI um 14,60 %. Der höchste monatliche Preiszuwachs war mit 3,46 % bei Möbeln und Haushaltsgegenständen zu verzeichnen, gefolgt vom Verkehr mit 2,64 %. Den stärksten Preisrückgang gab es bei Kleidung und Schuhen mit -3,18 %. Die größten Teuerungen auf Jahresbasis betrafen Diverse Waren und Dienstleistungen (28,12 %) sowie den Verkehr (21,12 %). Der inländische Erzeugerpreisindex stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,36 %, auf die letzten 12 Monate gerechnet waren es 25,15 %.
4. Jan. 2021
12,7 % Arbeitslose auch im Oktober
Im Oktober 2020 wurden in der Türkei rund 4.005.000 Personen im Alter ab 15 Jahren als arbeitslos geführt. Somit lag die Arbeitslosenquote wie im Vormonat bei 12,7 %, 0,7 Prozentpunkte unter dem Stand des Vorjahresmonats. Im gleichen Zeitraum ging die Jugendarbeitslosigkeit in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren auf 24,9 % zurück. Die Erwerbsquote sank auf insgesamt 50,0 %, bei der weiblichen Bevölkerung auf 31,3 %. 55,7 % aller Erwerbstätigen waren im Dienstleistungssektor, 20,3 % in der Industrie, 17,6 % im Agrarsektor sowie 6,4 % in der Bauwirtschaft beschäftigt.
11. Jan. 2021
11,0 % Anstieg der Industrieproduktion
Der Index der türkischen Industrieproduktion ist im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,0 % gestiegen und das produzierende Gewerbe vermeldete sogar 11,6 % Zuwachs. In der Kategorie des produzierenden Gewerbes gab es den höchsten Anstieg bei den Produktgruppen „Computer, Elektronik und optische Produkte“ (28,5 %), „pharmazeutische Grundstoffe und pharmazeutische Präparate“ (28,4 %) sowie „Holz und Erzeugnisse aus Holz und Kork“ (25,7 %). Hingegen war der stärkste Rückgang bei den Produktgruppen „sonstige Transportgeräte“ (-8,0 %), „Koks und raffinierte Erdölprodukte“ (-6,8 %) sowie „Leder und verwandte Produkte“ (-5,5 %) zu verzeichnen.
13. Jan. 2021