
Türkei News Mai 2021
Covid-19 Status
(Stand: 16. Mai 2021)
Business
Alibaba erwirbt weitere Anteile an Trendyol
Der chinesische Onlinehandelsriese Alibaba hat mit einer Investition von 350 Mio. US seinen Anteil an Trendyol, einer der führenden Onlinehandelsplattformen der Türkei, auf 86,5 % erhöht. 2018 hatte Alibaba bereits 75 % an dem Unternehmen erworben. Durch diese neue Investition liegt der Wert von Trendyol nun bei 9,3 Mrd. US$.
23. April 2021
Körperschaftsteuer auf 25 % erhöht
Ein Mantelgesetz, mit dem die Körperschaftsteuer für die 2021 erzielten Einkünfte auf 25 % erhöht wird, ist in Kraft getreten. Der neue Satz gilt für Steuererklärungen, die ab dem 1. Juli 2021 eingereicht werden. Für die 2022 erzielten Einkünfte wurde ein Steuersatz von 23 % festgesetzt.
23. April 2021
Zusatzzölle revidiert
Die auf 4815 Produktgruppen erhobenen zusätzlichen Zollabgaben, die zwischen 1,9 % und 30 % variieren, sind durch ein neues Präsidialdekret revidiert worden. Damit wurden diese Zölle für einige der Produkte gesenkt und für andere ganz aufgehoben. Einfuhren aus den EU- und EFTA-Ländern waren bereits von diesen Abgaben befreit worden.
23. April 2021
Kurzarbeitergeld und Entlassungsverbot verlängert
Die Verordnung, derzufolge Unternehmen, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie zur Einstellung ihres Betriebs gezwungen waren, Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter in Anspruch nehmen können, ist bis Ende Juni verlängert worden. Gleichzeitig bleiben auch die MwSt.-Senkungen in der Tourismusbranche sowie das Entlassungsverbot für denselben Zeitraum in Kraft.
22.–29. April 2021
Vivo nimmt Produktion in Türkei auf
Nach Oppo und Xiaomi hat sich mit Vivo ein weiterer chinesischer Smartphone-Hersteller dafür entschieden, in der Türkei zu produzieren. Bereits im Mai soll die Produktion im neuen Werk in Gebze (Provinz Kocaeli) anlaufen. Mit einer Gesamtinvestition von 25 Mio. US$ sollen im Verlauf der nächsten zwei Jahre 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
30. April 2021
Politik
Erdoğan ernennt neue Minister
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat drei neue Minister ernannt. Handelsministerin Ruhsar Pekcan wurde durch Mehmet Muş, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Regierungspartei AKP, ersetzt. Familien-, Arbeits- und Sozialministerin Zehra Zümrüt Selçuk wurde ebenfalls entlassen und ihr Ressort wieder aufgeteilt, wobei Vedat Bilgin zum Minister für Arbeit und soziale Sicherheit und Derya Yanık zur Ministerin für Familie und Soziales berufen wurde.
22. April 2021
Biden erkennt „Völkermord“ an Armeniern an
Nachdem der US-Kongress bereits 2019 den „Völkermord“ an ethnischen Armeniern im Osmanischen Reich 1915–17 anerkannt hatte, ist nun Präsident Joe Biden in einer Erklärung zum Gedenktag diesem Beispiel gefolgt. In der türkischen Politik gab es breite Kritik an diesem Vorgehen; so äußerte Staatspräsident Erdoğan, dass die Thematik von Historikern erörtert und nicht von dritter Seite politisiert werden sollte.
26. April 2021
Türkische Abordnung besucht Ägypten
Die stellvertretenden Außenminister Ägyptens und der Türkei sind in Kairo zusammengetroffen, um über Schritte zur Normalisierung der Beziehungen ihrer Länder zu beraten. Damit haben die beiden Staaten erstmals seit dem Militärputsch, durch den General Sisi 2013 an die Macht kam, wieder direkte Kontakte zueinander aufgenommen.
6. Mai 2021
Schrittweise Normalisierungsmaßnahmen in der Türkei
Im Anschluss an den „harten Lockdown“, der aufgrund des Anstiegs der Coronavirus-Fallzahlen des Landes von 29. April bis 17. Mai verhängt worden war, hat die türkische Regierung nun Maßnahmen für einen schrittweisen Übergang zur Normalisierung bis 1. Juni verkündet. Bis dahin gilt wieder eine Ausgangssperre von 21:00 bis 05:00 Uhr an Wochentagen sowie am ganzen Wochenende. Reisen über Provinzgrenzen hinweg mit dem Privat-Pkw bleiben außer in dringend erforderlichen Fällen untersagt, sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln jedoch zulässig. Cafés und Restaurants dürfen weiterhin nur Hol- und Bringdienste anbieten.
16. Mai 2021
Wirtschaft
42,2 % Exportzuwachs im März
Die Ausfuhren der türkischen Wirtschaft sind im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um ganze 42,2 % auf 19,0 Mrd. US gestiegen, während die Einfuhren sich im selben Zeitraum um 25,6 % auf 23,6 Mrd. US$ erhöhten. Dadurch reduzierte sich das Handelsdefizit um 14,9 % auf 4,7 Mrd. US$. Auch im März blieb Deutschland mit 1,7 Mrd. US$ wichtigster Exportpartner der Türkei, gefolgt von den USA (1,2 Mrd. US$) und dem Vereinigten Königreich (1,1 Mrd. US$). Bei den Importen in die Türkei lag weiterhin China mit 2,8 Mrd. US$ an der Spitze, vor Russland (2,5 Mrd. US$) und Deutschland (2,2 Mrd. US$).
30. April 2021
Inflation nimmt weiter zu
Im April 2021 sind die Verbraucherpreise in der Türkei gegenüber dem Vormonat um 1,68 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich der VPI um 17,14 %. Der größte monatliche Preiszuwachs war mit 7,57 % bei Kleidung und Schuhen zu verzeichnen, vor Lebensmitteln und nichtalkoholischen Getränken (2,13 %). Einen leichten Preisrückgang gab es bei der Kommunikation (-0,28 %) sowie bei Möbeln und Haushaltsgegenständen (-0,03 %). Die größte Teuerung auf Jahresbasis erfolgte beim Verkehr (29,31 %). Der inländische Erzeugerpreisindex stieg im Vergleich zum Vormonat um 4,34 %, auf die letzten 12 Monate gerechnet waren es 35,17 %.
3. Mai 2021
Türkische Notenbank behält Leitzinsen bei
Die Zentralbank der Republik Türkei hat ihren Leitzinssatz (den einwöchigen Repo-Satz) von 19,00 % beibehalten. Nach Aussage der Bank „stellen Nachfrage- und Kostenfaktoren, Lieferengpässe in einigen Wirtschaftszweigen sowie hohe Inflationserwartungen weiterhin Risiken für das Preissetzungsverhalten und die Inflationsaussichten dar“. Deshalb habe die Bank sich zur Weiterführung ihrer straffen Geldpolitik entschieden.
6. Mai 2021
13,1 % Arbeitslose im März
Im März 2021 waren in der Türkei im Februar rund 4.193.000 Personen im Alter ab 15 Jahren arbeitslos gemeldet. Damit lag die saisonal nicht bereinigte Arbeitslosenquote mit 13,1 % um 0,1 Prozentpunkte über der des Vorjahresmonats. Die Erwerbsquote erhöhte sich auf insgesamt 50,6 % und auf 31,4 % bei der weiblichen Bevölkerung. Von allen Erwerbstätigen des Zeitraums waren 54,7 % in der Dienstleistungsbranche, 22,2 % in der Industrie, 16,5 % im Agrarsektor und 6,6 % im Baugewerbe beschäftigt.
10. Mai 2021
Industrieproduktion um 16,6 % gestiegen
Im März ist der Index der türkischen Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,6 % gestiegen, wobei das verarbeitende Gewerbe einen Zuwachs von 17,2 % verzeichnete. Der größte Anstieg in der Kategorie des verarbeitenden Gewerbes ereignete sich bei den Produktgruppen „Maschinen und Anlagen a. n. g.“ (34,6 %), „Kraftfahrzeuge, Anhänger und Auflieger“ (30,2 %) und „elektrische Ausrüstung“ (29,0 %). Hingegen verbuchten die Produktgruppen „Tabakerzeugnisse“ (-15,7 %), „Koks und raffinierte Erdölprodukte“ (-5,6 %) sowie „Reparatur und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen“ (-2,6 %) einen Rückgang.
11. Mai 2021
Deutlich weniger ausländische Investitionen 2020
Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Unternehmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung am Gesamtvolumen der vom Ministerium für Industrie und Technologie ausgestellten Investitionsförderzertifikate auf 8 % zurückgegangen. Er lag damit erheblich unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre, der 22 % betragen hatte. Als Hauptgrund für den starken Rückgang wurde die durch die Pandemie bedingte Ungewissheit genannt.
11. Mai 2021